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Suchmaschinenoptimierung und Usability: Texte fürs Internet verfassen (Teil 1/3)

Gute Texte für Webseiten zu verfassen ist nicht schwer - beachtet man einige kleine Tricks. Dabei spielen Formulierung und Wortwahl sowie die Gestaltung eine entscheidende Rolle.

Lesen Sie in dieser Artikelreihe, wie Sie mit ein paar Handgriffen gut lesbare und verständliche Texte für Ihre Webseite schreiben. 

Inhalt

Teil 1: Warum überhaupt Texte für die Verwendung im Internet/ am Bildschirm optimieren?

  • Die kurze Antwort
  • Die ausführliche Antwort
  • Die Helligkeit
  • Der Betrachtungswinkel
  • Der fokussierte Blick
  • Die Konkurrenz-Situation

Teil 2: Richtig schreiben - Formulierung und Wortwahl

  • Fassen Sie sich kurz
  • Verzichten Sie auf lange Schachtelsätze 
  • Behutsam mit Adjektiven
  • Keine Abkürzungen
  • Keine Fremdworte 
  • Bleiben Sie bei einer Bezeichnung
  • Treffen Sie den Ton
  • Kurze Tipps für bessere Texte

Direkt zu Teil 2

Teil 3: Das Auge liest mit - Textgestaltung (Folgt in Kürze)

  • Der Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund
  • Spaltenbreite und die Lesbarkeit
  • Der Zeilenabstand
  • Textblöcke
  • Satzausrichtung
  • Auszeichnungen und Hervorhebungen
  • Schriftgrößen
  • Schriftfarben 

Teil 1: Warum überhaupt Texte für die Verwendung im Internet/ am Bildschirm optimieren?

Für die Ungeduldigen - die kurze Antwort:
Weil Text am Bildschirm schwerer zu lesen ist als auf einem gedruckten Blatt Papier.

Für die Neugierigen - die ausführliche Antwort:
An der Tatsache, daß sich Texte auf Bildschirmen schwerer lesen lassen, sind mehrere Faktoren beteiligt:

  • Der Bildschirm strahlt mit einem Mehrfachen der Helligkeit als ein weißes Papier. 
  • Der Betrachungswinkel läßt sich am Bildschirm nicht immer optimal einstellen.
  • Die meisten Menschen neigen vor einem Bildschirm dazu, Ihren Blick stärker zu fokussieren als wenn Sie auf ein gedrucktes Papier schauen.
  • Im Gegensatz zu Büchern oder Zeitschriften konkurrieren auf Webseiten weitaus mehr Elemente um die Aufmerksamkeit.


Lesen bedeutet Anstrengung für die Augen, sie ermüden nach einer gewissen Zeit. Dies trifft sowohl für das Lesen am Bildschirm zu als auch für das Lesen eines Buches oder einer Zeitschrift. Die gerade genannten Faktoren führen jedoch zu, daß unsere Augen vor einem Bildschirm wesentlich schneller ermüden. Das ist übrigens eine häufig unterschätzte Tatsache und spielt
oft eine Rolle bei Schmerzen im Bereich der Schläfen, des Nackens oder im Rücken. 

Gehen wir ein wenig tiefer in die Details.


Die Helligkeit
Ein bedrucktes Blatt Papier strahlt bei durchschnittlicher Umgebungshelligkeit (Raumlicht) mit ca. 100 cd/m². Die Einheit cd/m² steht für die Leuchtdichte und bezeichnet die die Lichtstärke pro Fläche (nachlesen bei Wikipedia). Im Vergleich dazu strahlt ein Röhrenmonitor mit ca. 80 bis 200 cd/m², ein TFT Monitor mit satten 150 bis zu 500 cd/m² - das ist unter Umständen das fünffache an Helligkeit!

Je heller eine Lichtquelle ist, desto stärker wird das Auge beansprucht. Das läßt sich sehr einfach nachvollziehen, wenn Sie einmal kurz an den strahlend blauen Sommerhimmel oder in eine Glühbirne schauen. Sie kneifen als Schutzreaktion automatisch die Augen zusammen und spüren eventuell einen kurzen Schmerz. 

Auch wenn der Bildschirm natürlich bei weitem nicht so hell strahlt wie die Glühbirne, macht sich die hohe Helligkeit doch bemerkbar. Schließlich sitzt man unter Umständen mehrere Stunden direkt vor dem viel zu hellen Monitor. 

Teilweise ist in manchen Büros das Umgebungslicht der künstlichen Beleuchtung viel zu hell. Oder zu dunkel. In beiden Fällen befinden sich die Augen konstant in einem Zustand der Überanspruchung. 

Machen Sie den Test:Monitor vs. Papier

In diesem Beispiel wurde die Helligkeit des Papiers nur um ca. 10% verringert. Schauen Sie eine Weile konzentriert auf die linke Seite, dann auf die rechte. Und entscheiden Sie selbst, welche Variante angenehmer ist.


Der Betrachtungswinkel
Den meisten fällt es gar nicht auf. Und trotzdem halten Sie eine Zeitschrift immer automatisch im optimalen Betrachtungswinkel. Das tun Sie vor allem, um Ihren Nacken zu entlasten, denn den Kopf auf Dauer in einer unnatürlichen Stellung zu halten führt früher oder später zu Schmerzen in Kopf oder der Nackenmuskulatur. 

Viele Bildschirme und Bürostühle lassen sich zwar ergonomisch einstellen, das wiederum zwingt uns aber in eine starre Haltung. Eine unnatürliche Haltung, die wir den ganzen Tag einnehmen. Auch wenn hierbei die Augen nicht direkt beteiligt sind - nach mehreren Stunden Bildschirmarbeit sinkt die Bereitschaft längere Texte am Bildschirm zu lesen deutlich.


Der fokussierte Blick
Auch ein Punkt, der vielen Menschen nicht auffällt: Solange Sie vor dem Bildschirm sitzen, halten Sie eine Art Blickstarre. Machen Sie einmal den Versuch und betrachten Sie einen Kollegen vor dem Bildschirm. Solange der Blick auf den Monitor gerichtet ist, wird fast alles in der Umgebung ausgeblendet. Ein weiterer Faktor, der schnell zur Ermüdung führt.


Die Konkurrenz-Situation
Die meisten Zeitschriften und so gut wie alle Bücher stellen den Text in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Es gibt keine oder nur wenig Elemente, die vom Text ablenken. Oft sind es Bilder oder Werbung - und bis auf wenige Ausnahmen halten sich solche Elemente vornehm zurück. 

Auf einer Website haben Sie in den meisten Fällen eine hohe Anzahl weiterer Elemente, welche die Aufmerksamkeit auf sich ziehen: Haupt- und Unternavigation, Banner, sogenannte Portal-Elemente links und rechts der Textspalte und noch einige weitere. 

Das nachfolgende Bild verdeutlicht die Lage.

Buch vs. Website

Aufgabe: Finden Sie den Text auf der Website!

Dadurch ergeben sich gleich mehrere Probleme:

Problem 1Der Text ist wesentlich schwerer zu finden.
Problem 2Beim Lesen lenken umgebende Elemente ständig vom Text ab
Problem 3Wird der Textfluß durch Anzeigen oder andere Elemente gestört, besteht die Gefahr, den Anschluß zu verlieren.


Eine Bemerkung am Rande: Wenn Sie Ihre Website in der linken Abbildung wiederfinden, ist es höchste Zeit, den zuständigen Designer ins Gebet zu nehmen. 


Halten wir also zusammenfassend fest:
Das Lesen an Bildschirmen wird durch mehrere Faktoren erschwert. Faktoren, die wir zum größten Teil nicht direkt beeinflussen können. Unsere Aufgabe ist es also, aus den widrigen Umständen das beste zu machen.

Lesen Sie weiter im Teil 2 der Serie Suchmaschinenoptimierung und Usability: Texte fürs Internet verfassen